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Re: [ox] Neuer ProduzentInnentyp



Hi Benni et al.!

10 days ago Benni Baermann wrote:
Schoen, ich dachte schon, die Liste ware tot :-)

In letzter Zeit ist es etwas sehr still, ja. Ich hoffe, ich habe mit
meinen Strukturierungsvorschlägen nicht alle in die Flucht geschlagen?

Aber es ist ja auch schon sehr viel passiert. Wenn ich irgendwann den
FAQ auf dem aktuellen Stand habe - noch dieses Jahre sage ich mal -
dann wollte ich die einzelnen Punkte hier nochmal präsentieren und
durchdenken lassen, so daß wir eine konsistentere / überschaubarere
Fassung unserer Gedanken bekommen.

Wenn jetzt schon jemensch eine solche Initiative starten möchte - oder
sonst eine Belebung - nur zu :-) .

On Sun, Nov 07, 1999 at 07:49:25PM [PHONE NUMBER REMOVED], Stefan Merten wrote:
* Gnu/Linux-ProduzentInnen müssen über einen Teil ihrer Freizeit frei
verfügen können.

nicht zwingend. Immer groessere Teile der Freeware werden ja von
Firmen beigesteuert.

Eine interessante Entwicklung in der Tat. In aller Regel unterliegen
diese Arbeiten aber immerhin auch offenen Lizenzen - soweit ich das
überblicke.

Um nochmal die Überlegungen bzgl. Freiheit / Lust am produktiven Tun
als (finaler) Produktivitätsreserve aufzugreifen: Die Leute, die in
Lohnabhängigkeit für Linux entwickeln, müßten dann ja auch den
Problemen unterliegen, die für Lohnarbeit kennzeichnend sind. D.h. sie
dürften eigentlich nicht so einen Erfolg haben wie der Gnu/Linux-Kern.

Andererseits würde ich das für ein Randphänomen halten, bei dem
mangels Masse keine verläßliche Aussage getroffen werden kann. Es gibt
ja auch in Lohnarbeit gut motivierte und fähige Leute und außerdem
dürften sie dennoch von dem Open-Source-Rücklauf profitieren.

Sollte auf jeden Fall gut beobachtet werden dieser Bereich.

Wir haben denke ich schon festgestellt, daß die
Gnu/Linux-ProduzentInnen offensichtlich Einkommensquellen haben
müssen, die nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit ihrer
Gnu/Linux-Produktion zu tun haben.

Das ist oft noch so, muss aber nicht so bleiben.

Was meinst du? Daß sie in absehbarer Zeit ihre Lebensmittel so
bekommen, wie sie anderen Gnu/Linux geben ;-) ?

Du meinst, daß Gnu/Linux irgendwann überwiegend von LohnarbeiterInnen
entwickelt werden könnte? Hmmm...

* Eine gute Ausbildung ist notwendig.

Die Gnu/Linux-ProduzentInnen müssen auch über mindestens ein
gewisses technisches Know-How verfügen - sie müssen ja programmieren
können - oder als ModeratorInnen ja mindestens genug von der Materie
verstehen.

Der größte Teil wird über ausreichende Englisch-Kenntnisse verfügen
müssen, die wir wohl zur Ausbildung rechnen können.

Diesen Punkt wuerde ich sogar noch staerker machen. Nicht nur eine
gute Ausbildung ist noetig, sondern eine Ausbildung die es moeglicht
macht, absolute Spitzentechnik nicht nur zu verstehen, sondern
selber zu gestalten.

Stimmt.

* Sie müssen über Computer und Internet-Zugang verfügen.

Computer und Internet-Zugang sind quasi die Produktionsmittel der
Gnu/Linux-ProduzentInnen.

Eigentlich wird ihr Wissen zu ihrem hauptsaechlichen
Produktionsmittel. Ein Internetzugang und ein Computer wird ja auch
erst dadurch zum Produktionsmittel, dass man _weiss_ wie man damit
umzugehen hat.

Na gut. Es gehört beides zusammen.

Und im Gegensatz zu einer klassischen Maschiene, die
man mehr oder weniger auf eine bestimmte Art einsetzen kann,

Hier gibt es natürlich auch schon innerhalb der kapitalistischen
Produktionsweise einen starken Trend zu immer komplizierteren
Maschinen, die eben nicht mehr nur auf eine mehr oder weniger
bestimmte Art eingesetzt werden können...

sind
hier die Einsatzmoeglichkeiten allerdings unendlich und nach oben
(fast) nur vom Wissen, des Einsetzenden begrenzt.

...der Computer als universellste aller Universalmaschinen ist da
sicher das wichtigste Beispiel.

Damit fallen meiner Meinung nach Deine Drei Punkte in einem
Zusammen: Die Produzenten freier Software machen Wissen zum
eigentlichen Produktionsmittel. Damit liegen sie voll im Mainstream
der wirtschaftlichen Entwicklung, da auch hier sich die Produktion
immer mehr verwissenschaftlicht.

Genau. So gesehen wird da nur der innerkapitalistische Trend weiter
(über ihn hinaus?) projiziert.


						Mit li(e)bertären Grüßen

						Stefan





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